7/05/2016

[Niederländisch für Anfänger - No. 3] "The Social Network"


Hallo meine Lieben!

Es ist Dienstag und natuurlijk habe ich nicht vergessen, was heute ansteht. Ja. Die einzelnen Niederländisch-Happen verraten es bereits. Es ist mal wieder soweit, Antonia klappt das Nähkästchen auf und plaudert ein bisschen aus dem Märchenbuch und so weiter. Eine Woche ist vergangen, die Sonne ging auf und unter, Regenergüsse wechselten sich im zwei-Minuten-Takt mit strahlendem Sonnenschein ab, ich musste keinen einzelnen Tag auf einer Parkbank übernachten, weil ich nicht ins Wohnheim zurückgefunden habe und es tun sich ganz neue Möglichkeiten in meinem Leben auf. Also. Soziale Möglichkeiten. Ich-gehe-spontan-in-ein-Café-Möglichkeiten. Filmabende-Möglichkeiten. Italienische-Pasta-Möglichkeiten. Ich-mache-alles-außer-Vokabeln-Lernen-für-den-Niederländischkurs-Möglichkeiten. Ihr versteht. Die Prokrastination erreicht hier momentan neue Hochpunkte. Und das hätte ich nach meiner Bioabi-Vorbereitung gar nicht mehr für möglich gehalten.

Also. Zusammengefasst war es bisher so: Ich hatte im Verlauf der letzten sieben Tage vier Filmabende, eine WG-Party, ein Brunch, einen Café-Besuch und viel zu viel übermäßige Begeisterung über niederländische Fruchtsäfte. Ernsthaft. Birnensaft, Leute. Birnensaft. Ich liebe die Getränke hier. - Es ist also in nicht mal einem Monat, die ich nun schon durch die Lande streife (bzw. auf meinem Rad herumgurke, ein Wort, das genau beschreibt, wie ich auf einem Fahrrad momentan noch aussehe) mehr passiert, als in zwei Jahren Oberstufe. Sicher, das geht nicht immer so weiter. Und sicher, es kommen auch weniger spektakuläre Phasen, aber Tatsache ist, das möchte ich eigentlich mit diesem Post sagen: Nehmt so viel wie möglich mit.

In mir brennt sicherlich nicht die größte Begeisterung für die niederländische Sprache, aber die zweite Woche hat begonnen und ich habe bereits Leute kennengelernt, von denen ich ehrlich sagen kann, dass ich einen Abschied von ihnen sehr, sehr bedauern würde. Und das ist eigentlich, wozu Auslandserfahrungen am besten taugen. Abgesehen davon, dass man natürlich eine neue Kultur, eine neue Sprache und Problembewältigung und Eigenständigkeit lernt. Man lernt auch tolle Menschen kennen. Und auch wenn ich jetzt ein bisschen wie der Otto-Normal-Erasmus-Student (ich bin nicht mal Erasmus-Student, das ist schon ein bisschen traurig) klinge: Es ist wirklich eine einzigartige Erfahrung. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das auch beim Studieren im eigenen Land so läuft, aber im Ausland kommt man - tendenziell - eher mit internationaleren Kontakten zusammen und nimmt letztendlich (wenn man sich nicht wirklich wie der letzte Depp anstellt) eine Menge tolle Erfahrungen mit.

Nein, ich bin in eineinhalb Wochen Ausland noch nicht zum Reise-Philosophen mutiert. Also, alles in Butter, die Welt kann aufatmen (von denen gibt es nämlich weiß Gott genug). Was ich in den eineinhalb Wochen Ausland aber bin, ist ins kalte Wasser gefallen und ganz gut damit klargekommen. Sollte also irgendjemand von euch demnächst auch einen Umzug vor sich haben - ins Inland, ins Ausland, zum Studium oder für irgendetwas anderes: Lasst mich anmaßen, zu sagen, dass ihr Heimweh haben werdet und verzweifelt sein werdet, aber am Ende wachst und das kalte Wasser plötzlich doch eher lauwarm ist und ihr die Zeit vielleicht doch zu genießen beginnt. (An dieser Stelle klopfe ich exzessiv auf Holz, weil ich lauwarm echt okay finde und ganz froh bin, dass momentan nicht noch mehr kaltes Wasser reingekippt wird. Kann so bleiben, Leben, also fühl dich bitte nicht davon inspiriert, mir jetzt die Suppe zu versalzen.) 

Bevor ich jetzt ein buddhistisches Mantra-Buch auspacke und über den Sinn des Lebens sinniere - eine weitverbreitete Krankheit bei jungen Leuten, die schon vermeintlich viel von der Welt gesehen haben (ich meine, komm runter, Antonia, du wohnst in den Niederlanden, nicht in Madagaskar) - lasse ich euch ganz liebe Grüße da und freue mich schon auf morgen, wenn die nächste Classic Confessions-Frage an den Start geht und wir uns wieder lesen.

Bis dahin: Alles Liebe,
Antonia

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Danke, dass ihr durch eure Kommentare aktiv zum Training von Antonias Sprunggelenken beitragt. Sollte sie nach eurem Kommentar länger nichts posten, liegt es nahe, dass sie sich beim Rückwärts-Flick-Flack nach dem Entdecken einen Wirbel ausgerenkt hat.

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